Motorrad für eine Weltreise – wie finde ich das Richtige?

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Was kostet eigentlich eine Motorrad Weltreise?

–> Motorrad Weltreise: alles was du wissen musst!

Das richtige Motorrad für deine Weltreise und andere erste Welt Probleme:

Keine Lust der Natur nachzukommen wegen der kalten Klobrille!

Doch nur ein Samsung statt nem IPhone zu Weihnachten bekommen!

Günstigen Flug in die USA, aber die neue Hugo Boss Kollektion wird erst nach Abreise vorgestellt!

Oder eben:

Ich gehe auf Motorrad Weltreise und weiß nicht welches Moped ich nehmen soll.

Schande über mein Haupt. Nie, nie, nie, wollte ich mich mit „Erste Welt Problemen“ beschäftigen… Aber stell dir vor, du kennst Gründe mit dem Motorrad zu reisen und hast tatsächlich auch den Entschluss gefasst das nächste Jahr und die nächsten 80.000km auf ein und dem selben Sattel zu sitzen: Da kann einem die Birne rauchen! Zumindest ging es mir so.

Wie lösen wir nun dieses Dilemma?

Die ideale Welt

Während meiner glorreichen Studienzeit genoss ich die eine oder andere VWL Vorlesung. Gemein war den Vorlesungen, neben dem faden Geschmack, auch die Behandlung verschiedener „Modelle“. Dabei ging man von einer „optimalen Welt“ aus. Optimal weil sonst die Modelle, wie der Homo Oeconomicus nicht funktionieren.

Stellen wir uns die perfekte, ökonomische Welt eines angehenden Motorradreisenden vor. Was fällt Dir als erstes ein? Klar, die Kohle. Wir stiefeln also zum nächsten BMW Händler und holen uns die neueste BMW 1200GS Adventure  für 24.000€ und sind glücklich. Aber nur bis wir im ersten tiefen Sand ankommen, oder der Service fällig ist, oder die Elektronik nicht mehr mag.

Merke: das teuerste Bike ist nicht am besten geeignet – nicht mal in der Welt der Volkswirte.

Bei der Auswahl für das richtige Motorrad für eine Weltreise gilt es die richtigen Kriterien zu berücksichtigen.

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Offraod vs Fernreise

Bei der Planung deiner Reise solltest Du genau überlegen welche Länder du durchquerst und  die Straßenverhältnisse recherchieren. In westlichen Ländern sind die Straßenverhältnisse meist einwandfrei und du kannst dich bei deiner Mopedwahl auf andere Kriterien fixieren.

Möchtest du allerdings Kirgistan oder den Manal Leh Highway bereisen, ist Geländegängigkeit essentiell!

Trotzdem sollte man von einer Hard Enduro absehen, auch wenn es verlockend erscheinen mag. Zwischen Dir und dem Himalaya liegen tausende Kilometer. Bis Du dort bist ist Dir wohl der Hintern abgefault. Ich habe das einmal in den bolivianischen Anden getestet. So toll die Enduros im Gelände sind, nach ein paar Tagen will man einfach nicht mehr aufsteigen. Die Fernreise Eigenschaften dürfen bei langen Reise eben keineswegs vernachlässigt werden.

Hard enduro getestet

Hard enduro getestet – immer Wert auf passende Ausrüstung gelegt!

Leistung vs Gewicht

Mehr Leistung führt zu mehr Gewicht. So weit so klar. Brauche ich aber auf meiner Reise vielleicht nicht doch 100PS, oder wenigstens 80? Die Frage lässt sich sehr einfach beantworten: Nein.

Matthias hat auf seinem bestens dokumentierten Blog seine Durchschnittsreisegeschwindigkeit für seine Panamericana Tour genannt. Was denkst Du?

71km/h

Für durchschnittlich 71km/h reicht auch weniger Hubraum. Und du sparst Gewicht, was wiederum den Geländefähigkeiten deines Mopeds entgegen kommen wird.

Solltest Du nicht alleine auf deinem Motorrad reisen, ist es allerdings eine Überlegung wert eine größere Maschine zu wählen. Wichtiger als dein Komfort ist der deines Mitfahrers!

Neues Modell vs Reparaturfreundlichkeit

Alex Chacon schwört auf Kawasaki KLRs. Aus einem einfachen Grund. Er findet meist jemanden, der sie reparieren kann. Mit  elektronischen Fehlern eines modernen Mopeds fängt im Südsudan niemand etwas an.

Für neuere Modelle spricht aber auch einiges. Die Technik ist oft ausgereift und es gibt viele Reiseberichte die von einer nahezu reparaturfreien Reise berichten. Wichtig ist hier wohl die Länge deiner Reise. Solltest du um die 30.000km zurücklegen wirst du gute Chancen haben von groben Defekten verschont zu bleiben.

Kennst du dich gut mit Motorradtechnik aus, so ist die Wahl offen für eine ältere Maschine. Beispielsweise fahren Bea und Helle mit zwei 20 Jahre alten Transalp um die Welt. Ich bin im Vergleich dazu absoluter Laie. Aber wer kann, der spart auch ordentlich Budget.

Trotzdem wissen wir immer noch soviel wie ein Volkswirt.

Motorrad für Weltreise – die Kandidaten:

Unter der Annahme, dass du alleine fährst, sind moderne Einzylinder eine gute Wahl. Hierzu gehören KLR’s, XT 660, Teneres, BMW F/G  650, KTM 640/690.

Yamaha Tenere

KTM 690 Enduro

KTM 690 Enduro

Kawasaki KLR

Kawasaki KLR

So kommst du um die Anschaffung eines größeren Motorrads herum. Selbst für eine Weltumrundung brauchst du keine BMW 1200, Yamaha Super Tenere, oder ähnliche Bikes. Sie werden dich eher aufhalten, als dir helfen. Glaube nicht dem Marketing. Desweiteren kannst du das freiwerdende Budget direkt in Caipirinhas, Surfstunden oder ähnliches investieren. Schließlich bekommst du diese Bikes als junge Gebrauchte schon zwischen 4.000€ und 7000€.

Die aufgeführten Einzylinder sind zusätzlich für Gelände geeignet und das Gewicht hält sich einigermaßen im Rahmen, auch wenn es weniger sein könnte (außer bei der KTM). Dies geht allerdings nicht zulasten der Fernreisetauglichkeit.

Welche von den oben genannten Motorrädern das Rennen macht bleibt dir selbst überlassen. Hier musst du einfach ausprobieren und Probe fahren. 

Weiterführende Artikel:

Yamaha Tenere im Hardcore Test >>>

Adventure Bikes – was wählen Weltreisende >>>

Motorrad Weltreise – alles was du wissen musst >>>

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Good Bye, Lehmann

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14 Kommentare

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  1. Groeneveld Peter

    Hallo
    Bin erst heute auf deine ( eure) Seite gestoßen . Und möchte einiges erläutern, wie zu frieden bist du mit der YAMAHA 660 Tenere. Verbrauch, Ausfälle ,Reparaturen bzw. welche defekte usw. Wie weit reicht eine Tankfüllung.
    Erst mal ein hohes lob ,für den Mut zu einer Weltreise auf dem Motorrad, nun würde ich gerne einiges zu meiner Person sagen. Kann aber auch gerne Überflogen werden, da ich ja eigentlich fremd bin. Bin mittlerweile 51 Jahre alt ,bin Geschieden ,ein Kind Unterhaltspflichtig für mindestens fünf Jahre noch. Fahre zur Zeit eine SUZUKI GSX 750 F von 1991 also Sporttourer. Fahre aber leider nicht viel,da zu viel Zeit für Verpflichtungen verloren ging, nun aber habe ich wieder etwas mehr Zeit für mich. Und Plane eine Tour nach Schweden ,Norwegen und möchte mir eine 1150 GS zu legen liegt bei etwa 6500.- Euro mit etwas Zubehör ,ich habe gelesen das sie eigentlich viel zu Schwer, ist für Touren um die Welt. Dem ich zu stimme,da ich aber nun schon 51 Jahre alt bin.Glaube ich nicht mehr so daran ,wie es mal ein Traum war, um die Welt zu reisen ,aber da ich das Reisefieber nicht ganz Aufgeben möchte. Will ich eigentlich dies Jahr gerne meine Schweden Tour machen. Nun zum warum ich all dies schreibe ,ich hoffe auf ein Paar Tipps bzg. Ausrüstung, Karten ,Navi und co.

    Und will dir (euch ) noch eine gute ,Unfallfreie weiter Fahrt wünschen ,mit vielen weiteren schönen Eindrücken ,und netten Begegnungen. Also all Zeit gute Fahrt.

    Mfg. Peter Groeneveld Emden Ostfriesland 21.01.2016

    • Stefan

      Hi Peter,
      danke für deinen Kommentar!

      Die Yamaha schlägt sich äußerst zuverlässig und hält somit was sie verspricht.

      Meiner Erfahrung gibt es 2 Dinge auf die man achten muss:

      1) Die Steckverbindung des Ladereglers ist bei manchen Teneres (meiner z.B.) undicht. Das war der einzige wirkliche Defekt auf den mittlerweile 60.000km. Das ist allerdings trotzdem ärgerlich und liegt an schlampiger Verarbeitung. Hier sollte man nachdichten, bzw immer mal wieder ein Auge nach Regenfahrten drauf werden und ggf imprägnieren.

      2) Die Gummidämpfer-Elemente im Hinterrad (das heißt sicher anders) nutzen sich nach 10.000 – 15.000 km so stark ab, dass das Kettenritzel Spiel hat und das wiederum wirkt sich sehr negativ auf die Lebenszeit der Kette aus.

      Ansonsten ist sie Top.

      Eine 1150 ist schwer, allerdings kommt es sehr auf die Art und Weise an, wie du reist.
      Wenn du auf Asphalt bleibst, dann ist sie eine super Wahl.
      Du kannst von Deutschland nach Australien zu 100% auf Asphalt fahren. Klar ist manchmal die Beschaffenheit des Asphalts eine Katastrope, aber das bügelt eine 1150 locker aus
      Wenn du allerdings im Dreck spielen willst, dann würde ich doch auf was leichteres zurückgreifen

      Grüße aus Darwin
      Stefan

  2. jörg

    Durchschnittsgeschwindigkeit 71 Km/h :

    http://www.loisontheloose.com/my-adventures/africa/the-bike/
    diese nette Dame fährt mit ner 250er Yamaha TTR durch Afrika, den Iran.
    Steph Jeavons mit einer Honda CRF250L world round.

    Es geht mit jedem Motorrad. Und Mopped. Jeder wie er mag.
    Im Prinzip je leichter desto besser, gerade auf schlechten Offroadstrecken. Und macht Spass. Das Gepäck kann man ebenso so leicht wie möglich halten. Ultra leicht aus dem Wandersektor spart Kilos . Und Reduktion aufs notwendige. Gemäßigte Offroadstrecken gehen trotzdem mit jedem Straßenmotorrad. Bei geübten Fahrern geht noch einiges mehr. Muss ja nicht sein. Man kann sich die Strecken ja auch nach dem Motorrad aussuchen.

    Im Prinzip tut es jede haltbare Einzylinderenduro von X bis y Kubik. Auch Motorräder aus den 80er und 90er Jahren. Günstig im Kauf. Muß je nach Zustand überholt werden. XT, TT, XL, XR, DR, KlR mit Wasserkühlung, etc. Ausgehend von einer sicheren Laufleistung eines frisch überholten Motors von 45 tsnd Km plus kann man sich auch auf lange Strecken wagen. Bei Motoren ohne Wasserkühlung empfiehlt sich bei manchen Modellen bei Sommerhitze ein Ölkühler mit Thermostat. In den entsprechenden Foren zu den jeweiligen Krädern finden sich mit Recherche die besten Infos.
    Unter den KLR ist ein Modell besonders haltbar. Das mit der größten Ölmenge. Ein Bauteil am Kettenspanner macht bei vielen Probs. Gibts aber als verbesserten Nachbau.

    Günstiger Klassiker Honda Transalp 600. Als 2Zyl. schwerer als ein Einzylinder aber auch haltbarer. Motormindesthaltbarkeit ohne Überholung normal 140- 160tsnd. KM. Gepflegt mit 30 -80 tsnd Km rel. günstig zu haben. Oder die große Schwester Africa Twin 650 / 750. MHD Motor, immer vorausgesetzt etwas Wartung und warmfahren, 180 – 260 tsnd Km. Im Forum die kleinen Macken recherchiert und für unter 100 Euro behoben – wenns nicht schon beim Vorbesitzer passiert ist – und man hat ein zuverlässiges Reisemopped.
    Eine spezielle Gebrauchtkaufcheckliste für diesen erprobten aber nicht leichten Reisekameraden gibts auf der FAT site; http://www.africatwin.de/phpbb_x/kb.php?mode=cat&cat=11.

    Es geht mit jedem Motorrad, Mopped. Oder mehreren nacheinander auf einer Reise.
    Jeder wie er mag. Kann. Will.
    Der Sjaak Lucassen. Fuhr mit ner FireBlade um die Welt. Weils so schön war gleich nochmal mit ner R1.
    Dylan der auf Weltreise seine GS auf ein Selbstbau-Floß gesetzt hat. (Youtoube: samarawickrama05 ). Er ist außer BMW Fahrer auch ein gelernter Mechaniker.
    Den „Rekord“ mit den meisten motorradbereisten ländern der Welt hält ein Harley-Enthusiast. Meine ich gelesen zu haben.

  3. Heinz Peter

    Hallo Stefan! Ich schreibe dir aus Ungarn.Hab‘ schon viele Reiseberichte gelesen,aber keiner davon war so informativ.( Motorrad,Ausrüstung etc.)wie deiner.Unterhaltsam obendrein.Wünsche dir weiterhin viel Glück. Herzliche Grüße H.P.

  4. Caterina

    Hallo Stefan,

    wow, genau nach so einem Bericht habe ich gesucht! Infos mit Humor, danke dafür!
    Mein Freund und ich wollen uns im August für 6 Monate von Dortmund auf nach Indien machen.

    Bisher steckt unsere Planung in den Kinderschuhen. Die Route soll (aktueller Planungsstand) bis Griechenland, dann durch die Türkei, Iran, Turkmenistan, Usbekistan, zurück in den Iran und über dem Wasserweg nach Indien (die Landwege werden ja aktuelle leider bekriegt!).

    Ich fahre aktuell eine Transalp, bin aber nur 167 cm groß und recht zierlich. Wenn ich mich draufsetze lacht die Federung. Also: Wenn sie kippt, dann kippt sie. Da meine treue Maschine seit einiger Zeit Öl verliert (Ursache bisher unklar-ich bin leider Laie) überlege ich ob ein Wechsel klug wäre.
    Ich habe Sorge dass ich 1. die schweren Maschine in unsicherem Terrain nicht gut händeln kann und 2. dass sie irgendwo im Usbekischen Hinterland keiner reparieren kann. Das ist fast meine größere Sorge. Mein Freund fährt auch eine Teneré xtz und die ist arg runtergeschraubt und für mich (unbepackt) trotzdem zehenspitzen-hoch. Außerdem mag ich, dass die Transalp mit ihren 2 Zylindern doch ruhiger fährt.
    Vielleicht kannst Du bei der Reperatur- und Terrainfrage weiterhelfen?

    Sehr vorfreudige Grüße,

    Caterina

    • Stefan

      Hi Caterina,

      sorry für die späte Antwort. Ich bin mittlerweile wieder zuhause angekommen und habe versucht die letzten Tage mich aus den Fängen des Internets zu befreien :-)

      Motorrad-Reparatur
      Sobald du Europa verlässt gibt es kaum noch große Motorräder, dennoch kann dir immer noch mit Problemen geholfen werden, die bei allen Motorrädern auftreten, wie z.B Reifenwechsel, Plattfüße, Kette, Ritzel, Bremsbeläge. Prakitsch mit den Komponenten, die alle, auch kleine Motorräder haben.
      Sobald es an den Motor oder noch schlimmer, an die Elektronik geht ist es ein anderes Thema.

      Mit eurer Wahl seit ihr dort aber gut aufgehoben, weil die beiden Motorräder von diesem Standpunkt aus ziemlich „bulletproof“ sind.
      Mit Einschränkung des Ladereglers bei der Tenere. Dazu habe ich hier etwas geschrieben, das sollte sich dein Freund auf jeden Fall durchlesen.

      Sitzhöhe
      Du wirst dir selbst so dankbar sein, wenn du ein Motorrad wählst, dass mehr deiner Physis entspricht.
      Eine Freundin von mir fährt gerade auf einer 250er Yamaha von Australien nach Europa und ist super happy mit ihrer Wahl. Leistung ist wirklich nicht so wichtig, sich auf dem Motorrad sicher fühlen dagegen total. Vor allem es selbst aufheben zu können usw.

      Pakistan
      Durch Pakistan kann man fahren und ist auch echt geil. Natürlich muss man vor Ort sich noch einmal nach der Sicherheitslage erkundigen, aber möglich ist es auf jeden Fall. So war es bei uns

      Indien
      Mein absolutes Highlight in Indien war die Gegend um Ladakh im Himalaya. Allerdings könnt ihr dort nur von Juni bis Ende September reisen. Schaut euch das mal an und wenns euch zusagt würde ich den Abreisepunkt dementsprechend anpassen.
      Hier eine generelle Info zu dieser Gegend

      Grüße
      Stefan

  5. Elli&Ben

    Hi Stefan,

    toll geschriebener Artikel und er fasst perfekt zusammen, was wir auch über die Ténéré denken. Mit der Ausnahme, dass wir zu zweit mit ihr auf Motorrad Weltreise sind – mit den richtigen Modifikationen klappt das wirklich wunderbar =)!

    Alles Liebe für deine weiteren Projekte,

    Elli&Ben
    http://www.horizonride.de

  6. Harti

    Hallo Stefan,

    ich habe jetzt erst diese Seite entdeckt. Wirklich toll und informativ. Ich selbst bin schon häufig unterwegs gewesen und kann vielleicht noch das eine oder andere beisteuern.

    Motorrad: Ich bin selbst mit einer BMW F 800 GS um die Welt gefahren. Meine Frau ist mit einer Kawasaki AE 80 in Westafrika gewesen. Ich war mit einer Honda Africa Twin in Australien, meine Frau mit einer Honda NX 250. Du siehst, alles geht. Wichtig ist, wie ein Vorkommentator richtig beschrieben hat, dass man auf die Maschine passt. Wer richtig im Dreck wühlen mag, sucht sich bestimmt nicht gleich eine 12 GS aus und wer nur auf Asphalt unterwegs sein möchte, sucht sich keine 80er.

    Ich wäre ja gern ein Fan der KTM 690 Enduro, wenn man irgendwie das Heck stabiler bekommen könnte. Ich reise grundsätzlich mit Gitarre, mit einem Campingstuhl und mit Zelt und Küche. Das wiegt zwar nicht sooo viel, muss aber irgendwo hin. Nun bin ich auch nicht mehr der Jüngste (60 Jahre), und deshalb wäre eine Gewichtseinsparung von 40 kg gegenüber der 800 GS sicher ´ne große Nummer.

    Trotzdem bleibe ich wohl bei der BMW. Auf meiner Weltreise habe ich auf 36.500 km 4,2 l/100 km verbraucht und bin mit dem Normaltank immer 350 km weit gekommen. Für die sibirischen Monsterstrecken habe ich mir dann noch einen 10 l Kanister auf die Fussraste geschnallt und schon waren etwa 600 km mit einer Tankfüllung möglich. Sitze, Gepäckauflage, Koffer oder Satteltaschen, Fusstastentieferlegung, Lenkererhöhung… gibt´s alles bei Touratech oder Wunderlich oder sonstwo. Google mal bei der Amis, die haben manchmal fantastische Lösungen. Ich habe von Adventure Specs tolles Bordwerkzeug und einen Wahnsinns-Kompressor dabei gehabt und war begeistert.

    Schwachstellen gibt´s bei der BMW aber trotzdem: der obere Bolzen für die hintere Federbeinaufnahme ist ein wenig schwach dimensioniert. Die Felgen sind auch nicht für hartes Gelände ausgelegt. Ich hatte mehrere Beulen eingefahren. Bei großer Hitze geht die Maschine manchmal aus. Das kann an der Vergasung des Sprits liegen, eine Lösung ist mir noch nicht eingefallen. Nach einigen Minuten Abkühlbedenkzeit war der Spuk dann meist vorbei.

    Soviel dazu. Wenn Du mich verlinken magst, findest Du hier meine diversen Fernreisen: hartmut-pauls.blogspot.com

  7. nisel

    Beinahe alles hier aufgeführte ist viel zu groß, zu schwer und intentional zu selten verfügbar (ersatzteile, Verschleißteile) um wirklich praktisch zu sein…Meine Empfehlung: Honda Inova 125, Honda Wave 100 oder Wave 110, bzw. Ähnliches bike von Yamaha oder Suzuki. Diese Bikes sind robust, einfach und überall sofort und ohne Wartezeit reparierbar, da Ersatzteile weltweit n nahezu jeder kleinen Werkstatt verfügbar sind. Motorrad ist einfach modifizierbar (z.b. mehr Bodenfreiheit), und kann Teile anderer Motorräder nutzen, fährt im Notfall sogar mit Fahrradreifen. Keine Einreiseprobleme in China, Vietnam usw…, da 99.999km (Tachoende) und die Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 100km/h. Mehr als 40-60 schafft man allerdings bei sehr schlechten Straßen und Gelände meist eh nicht ohne Risiko. Geklaut wird es zudem auch eher nicht.

  8. Holger

    Ich stimme zu. Nicht größer als 125ccm und kaum schwerer als 100kg. Tragbar ist wichtig wenn der Fluss nicht durchquerbar ist, die Brücke teilweise eingestürzt – oder nur ein Baumstamm ist, bzw. eine Steinlawine auf der Fahrbahn mit 1,50m hohen Felsen den einzigen Gebirgstrampelpfad weit und breit blockiert.

    Ne Wave oder Cub kannst strippen und höherlegen. Die wurden mit allen Replikaten und fast baugleichen Yamahas wie Suzukis rund 200 Millionen mal produziert. Teile bekommst rund um den Globus in praktisch jeder Hinterhofwerkstatt. Notfalls Fahrradräder draufmontieren.
    So bin ich fast 2000 Kilometer mit Mountainbike-Vorderrad gefahren.

  9. Deimos

    Ich fahre seit 2014 nun schon die oben auch erwähnte BMW G650GS Sertao, dies ist die Sonderedition der normalen G650GS und der Nachfolger der F650GS Dakar. Gerade bei dieser Version ist die Geländegängigkeit sehr hoch und wenn ich im richtigen Gelände/Offroad Bereich unterwegs bin (bis zu Crosser Strecken, Single Trails, matschigen und eisigen Pisten und ähnlichem) kam ich bisher immer hinter den KTM und Honda Hard Enduros hinter her. In den ganz schlimmen Momenten verliert man kurz etwas Abstand, aber man verliert sich nie aus den Augen. Dafür macht man das auf den gerade wieder wett.

    Doch die Sertao hat auch andere Vorteile wie z.B. eine vergrößerte Lichtmaschine (speziell für Reisen, da man immer wieder Geräte zum Laden angeschlossen hat oder auch einfach nur das Navi/Handy läuft), sowie mehr Federweg. 210mm vorne und hinten ist definitiv ausreichend, außer man ist wie ich irre und springt regelmäßig auf Enduro Strecken mit seiner Maschine ^^ (Dafür gibts dann aber spezielle Federbeine zum Nachrüsten)

    Insgesamt ist die Sertao wirklich gut zum Fernreisen geeignet, jedoch ist auf asphaltierten Strecken der nicht vorhandene 6. Gang ein Grund, warum ich regelmäßig (auch nach 35.000 Km noch) auskuppel, nur um in etwas zu schalten was nicht existiert. Das Problem ist, dass Motorrad gibt einem das Gefühl, dass da noch Luft ist, nur fehlt eben der passende Gang ^^ Und auch das Gewicht von 193 Kg Fahrfertig (mit Anbauteilen bin ich leicht über 200 Kg) ist zwar etwas hoch, aber man bemerkt es nicht mehr, sobald man erstmal drauf sitzt oder gar los fährt.

    Ich kann jedem, der vor der oben genannten Frage steht, dringend raten mal eine der vielen, doch sehr günstigen, Sertaos Probe zu fahren und dann zu schauen, ob sie vielleicht etwas für euch ist. Mich hat sie nie enttäuscht und läuft wirklich spitze! Und Wartungsintervalle von 10.000 Km und frei zugänglichen Wartungsplänen im Netz helfen, dass man auch auf langen Reisen gut und günstig voran kommt.

    Viele Grüße aus dem Norden


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