Nie wieder Backpacken – 8 Gründe warum „Überlandreisen“ so geil ist!

Überlandreisen

„Überland“ – die Königsdiziplin unter den Reisen. Keine andere Reiseform liefert ein authentischeres Erlebnis als fremde Länder selbst zu „er-fahren“. Es hat Jahre gedauert diese Reiseform für mich zu entdecken, jetzt kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen – mein Rucksack ist nur noch ein Andenken an frühere Zeiten!

Dabei muss es gar nicht zwingend das Motorrad sein: Es lässt sich auch hervorragend „überland“ mit Unimog, Camper Van oder Fahrrad reisen. „Überlandreisen“ in jeder Form geben Dir so viele Vorzüge gegenüber dem konventionellen Rucksackreisens.

Hier sind 8 Gründe warum „überlandreisen“ so geil ist! 

1 – Genieße die Unabhängigkeit!

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Flugzeuge, Nachtbusse, Mini Vans, Tuc Tucs – unzuverlässig, schlecht gewartet, und abgezockt wird man auch noch! Nicht für Dich als Überlandreisenden!

 

Zieh am -, trete auf’s Gas oder steig in die Pedale und auf Wiedersehen! Uns interessiert kein Busfahrplan und keine Flugverspätungen. Wir fahren wohin und wann wir wollen und bleiben solange es uns gefällt!

2 – Reise des Reisens wegen

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Für den Backpacker ist das eigentliche Reisen nur eine lästige Notwendigkeit zwischen seinen Hostels. Für uns als Überlandreisende ist es das eigentliche Abenteuer und der Grund warum wir losgezogen sind!

 

Wie viele Eindrücke und Erfahrungen bleiben dem Backpacker verborgen? Aus den Flugzeugfenstern bleibt das eigentliche Abenteuer unter einer Wolkendecke verborgen und hinter klimatisierten Busfenstern kann es uns vielleicht zuwinken.

3 – Verlasse den Gringo Trail…

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In Hostels immer ein großes Thema: „Ach, hier ist es viel zu touristisch!“ Natürlich ist es touristisch – sonst gäbe es hier auch kein Hostel!

 

In die Gegenden, die nicht touristisch sind schlagen sich nur die allerwenigsten Backpacker vor. Aber dort treffen sie uns! Durchgefroren in einer Dhaba im Himalaya oder Schutz suchend vor einem Hagelschauer in einer Jurte in Kirgistan.

4 – … und lerne Land und Leute wirklich kennen!

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Koh Samui ist nicht Thailand, genauso wenig wie Cusco Peru oder Bali Indonesien ist.

 

Die Locals in den Backpacking Hotspots haben sich auf die Bleichgesichter mit schwerer Last auf dem Rücken eingestellt: Sie wissen wie wir unseren Kaffee trinken, gerne Pizza essen, und dass wir Klopapier einem Eimer Wasser und der eigenen Hand vorziehen.

Da kannst du aber auch zuhause bleiben! Es ist zwar eine Floskel, aber es ist auch wahr: die Welt wächst zusammen. Das hat viele positive Aspekte, aber es geht auch viel verloren. Du kannst beinahe überall das WiFi von Mc Donalds nutzen oder es Dir in einem Sessel im Starbucks gemütlich machen. 

Um ein fremdes Land wirklich kennenlzulernen musst du abseits der ausgetretenen Pfade reisen. Dorthin wo du keine Hotels auf Agoda oder Expedia findest, dahin wo kein Bus fährt, dort lernst Du das Land, seine Leute und dessen Bräuche wirklich kennen.

5 – Wir sind verletzlich und wir wissen es

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Keine Klimaanlage, kein Tourguide, kein Reiseveranstalter hilft uns! Und spätestens bei einer längeren Reise wirst Du eher früher als päter auf die Hilfe von Locals angewiesen sein. Orientierung verloren oder eine Panne? Schneller kommst du nicht aus deiner Komfortzone, versprochen!

Was am Anfang noch eine der größten Sorgen ist entwickelt sich nach und nach zur Gewissheit: Die Welt ist im Großen und Ganzen bevölkert mit freundlichen Menschen und Freunden die Du noch nicht kanntest. In den Momenten der größten Verletzlichkeit, wirst du auch die größte Hilfe erfahren. Das sind die Stories die das Reisen ausmachen.

6 – Lerne Distanzen schätzen…

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Von Deutschland nach Malaysia haben wir 10 Monate gebraucht – der Backpacker braucht dafür einen Tag! Thailand ist praktisch genauso weit entfernt wie für unsere Großeltern Mailand oder Madrid.

 

Wenn du zu einem Ziel mehrere Tage, Wochen oder gar Monate brauchst, dann lernst du es erst wirklich zu schätzen! Du bemerkst wie sich Klima, Landschaft und Menschen nach und nach ändern. Wie es wärmer oder kälter wird; es hat etwas magisches!

7 – …und lokale Unterschiede kennen

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Alle Inder sind… und alle Kasachen sind hingegen… , und die Russen… Als Überlandreisender weißt du das es solche Verallgemeinerungen nicht  gibt!

Die lokalen Unterschiede innerhalb eines Landes sind oft so gewaltig, dass sie keinen Platz für pauschale Urteile lassen.

8 – Sei stolz auf Dich

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Wenn du nach deiner Reise auf die Karte schaust und siehst wieviele Kilometer du zurück gelegt hast, alles selbst gefahren bist und diese Reise so intensiv erlebt hast, wie keine Backpacking-Reise es je zulassen würde, dann darfst Du ruhig stolz auf Dich sein!

Aber klar, es ist nicht alles locker und easy!

An Grenzen dauert es länger, für viele Länder brauchst du das teure Carnet de Passage, nicht jeder hat Zeit für eine 7 monatige Anreise nach Thailand und die Sorge um das Fortbewegungsmittel stecken meist im Hinterkopf.

Dennoch: Das Reiseerlebnis ist um ein vielfaches intensiver, authentischer und einfach echter! Wenn du keine Zeit für eine lange Anreise hast, dann kaufe oder miete dein Fortbewegungsmittel doch einfach vor Ort – Du wirst dir selbst dafür danken!

Fazit

„Überlandreisen“ ist kein Urlaub; es ist anstrengend, dreckig, heiß, laut, laugt dich aus, macht dich manchmal sogar fertig und pulverisiert deine Komfortzone wie Deutschland Brasilien bei der letzten WM. Aber genau das macht es so geil! Du fühlst dich am Leben, es ist echt und deine eigene persönliche Erfahrung, niemand anders wird das so erleben wie Du!

Es mag nicht für jeden das Richtige sein, für mich gibt es aber keine Alternative mehr! „Überlandreisen“ ist all die Umstände und Anstrengungen wert!

Wie reist du? Hast du auch den „Überland-Virus“? Oder ziehst du den Rucksack vor? Lass es uns wissen in den Kommentaren!

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  1. Kai

    Hallo Stefan,

    habe euren blog gerne verfolgt, aber diesen Eintrag möchte ich kritisch kommentieren:

    Du unterscheidest Backpacken von Überlandreisen. Beides schliesst sich doch nicht aus. Jeder Backpacker tut auch ‚überland‘ reisen, sonst wäre er kein Backpacker sondern Pauschaltourist im Resort.

    Klar, einige backpacker gehn nach Ko Samui für die Parties, andere wiederum bevorzugen Natur, Sport, etc. Bitte nicht Verallgemeinern ;) Wenn jemand damit Spass hat und zufrieden ist, ist doch toll für den. Niemand sollte über Interessen anderer urteilen oder vergleichen, wie authentisch deren Erfahrung ist.

    Wieso ist es „authentischer“ mit dem eigenen Gefährt zu reisen, als z.B. mit dem Bus? Ich denke eher das Gegenteil. Mit dem Bus lernt man erst wie die „locals“ zu reisen, man kommt in Kontakt mit Menschen in Alltagssituationen (Pendler, etc..), und lernt dadurch m.M.n erst Land und Leute kennen. Mit dem eigenen Gefährt ist man meist alleine Unterwegs, hebt sich von den Einheimischen ab, erregt Aufmerksamkeit und kommt dadurch mit den Leuten in Kontakt.

    Es ist doch kein Wettbewerb, wer reist am authentischsten, findet abgelegene Orte, trifft die einheimischsten Menschen, etc.. Nichtsdestotrotz, ich finde es generell sehr cool was ihr tut. Aber ich finds schade, dass ihr durch diesen Blogbeitrag ein gewisses elitäres Denken aufzeigt. Euch abzuheben von dem „normalen“ backpacker, der nie so „viel und authentisches“ erleben wird wie ihr. Es gibt kein falsch oder richtig, besser oder schlechter.. Jeder sollte die Reise für sich selbst machen, und nicht vergleichen oder prahlen.

    Schöne Grüße,
    Kai

  2. Stefan

    Hi Kai,

    vielen dank für deinen ehrlichen und kritischen Kommentar!

    Ich möchte hier kein „elitäres“ denken oder ähnliches aufzeigen, sondern viel mehr dazu ermutigen selbst Erfahrungen mit eigenem Gefährt zu machen.

    Einige Reisende, mit weit mehr Erfahrung als ich sie jemals haben werde berichten davon dass die intensivsten Momente auf Reisen, die waren mit eigenem Gefährt.

    Und du hast zu 100% Recht, dass es kein Wettbewerb unter Reisenden sein soll, das ist Quatsch. Aber ich für mich persönlich möchte aus meinen persönlichen Erfahrungen das beste machen. Daher ist es vielleicht ein Wettbewerb mit mir selbst.

    Und habe ich etwas für mich herausgefunden, dann teile ich das hier.

    Dieser Artikel ist schon polarisierend und überspitzt; aber ich möchte hier auch nicht beliebig schreiben

    Viele Grüße
    Stefan

  3. Urs Sturzenegger

    Es geht auch beides zusammen! Ich reiste aus der Schweiz nach Australien mit dem Motorrad, wartete so lange in Darwin, bis mein Töff aus Dili/Osttimor endlich ankam, dass ich zum Backpacker zurückgirierte – mit Reisen durch Papua Neuguinea in Solomon Islands (Reisen, die ich keinesfalls missen möchte und mit Motorrad mangels Strassen unmöglich gewesen wären).
    Aber du hast recht, das Motorrad als geniales Mittel zum Zweck zu benutzen und die absolute Freiheit zu geniessen, ist einfach nur sensationell!

    Ich werde nach einem unfallbedingten Aufenthalt zu Hause fortsetzen mit meiner Tenere – neues Ziel ist es, meine Maschine rund um die Welt zu bringen. 3 Mt Aussie-Land, dann Südamerika, übersetzen nach Senegal und dann nach Hause fahren. Ich frage mich auch immer wieder, how far can I go, ob es möglich sein wird, meine Maschine über 100’000 km am Leben zu erhalten!


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