Hinter dem Horizont links: Porn, Drugs, the Bible and Usbekistan!

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Schwerfällig und voll beladen verlangen wir unseren Bikes alles ab um von dem Gletscher wieder herunter zu kommen. Und siehe da, was sehen unsere Äuglein in weiter Ferne? 4 XT’s galoppieren grazil die Serpentinen hinauf. Entweder die Höhenkrankheit hat uns erwischt, oder es haben wirklich mehr Touris den Weg ins wilde Kirgistan gefunden. Und tatsächlich Patrik von MuzToo organsiert Motorradtouren in der Region rund um Kirgistan und Tadschikistan. Im Schlepptau hat er dieses Mal einen weiteren Schweizer und sogar zwei Schwaben sind mit an Bord – da kommen Heimatgefühle auf. Ein kurzer Plausch am Hang und die Empfehlung bei Risiken und Nebenwirkungen doch seine Werkstatt in Osh aufzusuchen. Eine willkommene Abwechslung bei der Tortur über Stock und Stein.

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Worüber würdest Du Dich am meisten freuen, nach 4 Tagen Hardcore Offroad? – Mal wieder eine Weile asphaltierte Straße wäre doch etwas Feines.

Welcome to Paradise!

Endlich im Tal angekommen fasziniert uns aber der Anblick des bisher wohl schönsten Fleckchens Erde, das wir je auf dieser Reise zu Gesicht bekommen haben so sehr, dass wir alles um uns herum vergessen. Selbst die Strapazen sind wie weggeblasen. Leider haben wir diesen Moment für Dich nicht auf Bildern festhalten können, falls das überhaupt geht. Stell dir einfach vor, Du fährst in ein wunderschönes Tal, die Sonne scheint, es hat herrliche 24 Grad Celsius, der Himmel erstrahlt in seinem schönsten Blau, links und rechts von der Straße siehst du wohlgenährte, zufriedene Kühe grasen und ein kleiner Bach schlängelt sich lustig plätschernd seinen Weg durch die grüne Landschaft. Noch nie hast Du etwas so vollkommenes, etwas so üppiges und fruchtbares gesehen. Wie der magische Ort heißt, solltest Du nach ihm suchen wollen? – Karacholok. Aber pssst, nicht weitersagen!

Unbenannt

Osh, hinter dem Horizont links

Niemals hätten wir uns träumen lassen, was uns hinter der Garagentür eines Hostels in Osh erwartet. Eine Ural, eine Africa Twin, Pixie und Puck. Und die dazugehörigen Besitzer Silvan, Michael, Laura und Chris. Pixie und Puck sind aber keineswegs die Namen von 2 kirgisischen Schoßhündchen, ganz im Gegenteil. Christopher Many ist der berühmte Buchautor von „Hinter dem Horizont links – Acht Jahre Mit dem Land Rover um die Welt“ und Pixie & Puck sind sein neues Projekt, gemeinsam reist der Lebenskünstler nun mit seiner Frau Laura per Motorrad um die Welt. In Osh erholen sich die beiden von den Strapazen des Pamir Highways, dem 2. Höchsten Highway der Welt, bevor sie die Weiterreise nach und durch China auf sich nehmen. Beim Lauschen all der Reisestorys kommt blanker Neid auf. All Zeit gute Fahrt Pixie & Puck!

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Porn, Drugs, the Bible and Usbekistan

Über die Grenzer in Usbekistan wirst Du die wildesten und schaurigsten Geschichten hören. Sie halten Dich mindestens 3 Stunden auf, durchwühlen jedes einzelne Gepäckstück, durchsuchen deinen Laptop und all Deine Speichermedien, und und und. Unserer Erfahrung nach waren die usbekischen Grenzer am Übergang von Osh, die bisher nettesten und hilfsbereitesten, die wir bisher erleben durften. Alle haben sie Englisch gesprochen, keiner wollte bestochen werden und sie machen einfach nur ihren Job. Natürlich ist Usbekistan ein Polizeistaat, per Gesetz darfst du keine Psychopharmaka, religiösen Bücher und pornographisches Material einführen. Wenn du nichts von all dem dabei hast, oder so harmlos aus der Wäsche guckst wie wir, dann hast Du auch nichts zu befürchten. Nervig ist aber tatsächlich, dass du im Landesinneren immer wieder an Check Points anhalten musst, um dich registrieren zu lassen, genauso wie Couchsurfing im Prinzip unmöglich ist, da du für jede Nacht einen Aufenthaltsbeleg in einem der autorisierten Hotels nachweisen musst. Aber gut, so lernst Du die Freiheiten in Europa erst richtig zu schätzen.

Tashkent, modern, aufgeräumt und sauber!

Na ja, das konnte man von unserer Unterkunft nicht gerade behaupten, aber 1. ist es noch eine Baustelle, 2. ist es gratis, 3. hat es einen Pool und 4. ist es (ill)egal! Oybek, Rafael und Akrem haben uns für einzelne Nächte in dem zukünftig ersten Hostels Tashkents wohnen lassen. Durch ihre positiven Couchsurfing Erfahrungen haben sie sich dazu entschieden eine erschwingbare Bleibe für Reisende in Usbekistan zu eröffnen. Wir durften miterleben, wie sich das Projekt Tag für Tag weiterentwickelt und haben sogar selber Hand angelegt. Vor dem WM Viertelfinale gegen Frankreich hat uns Oybek, für den Fall das Deutschland gewinnen sollte, sogar lebenslanges gratis Wohnrecht eingeräumt, und WIR haben gewonnen, sowas von!

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Warten und Teetrinken.

Solltest Du ebenfalls in Tashkent für eine Weile festsitzen, da du für deine Weiterreise auf das Visum des nächsten Landes warten musst, empfehlen wir Dir Deine 7 Sachen zu Packen und in den Nord-Osten zu fahren. Ca. 50 Kilometer von Tashkent entfernt befindet sich das beschauliche Örtchen Gazalkent. Nach einem kurzen Plausch mit der ehemaligen Englischlehrerin einer meiner Chefs, witzigen Storys über seine Kindheit und Griesgramen darüber, warum er nicht ihre Tochter geheiratet hat geht es weiter. Kurz nach dem Ortsausgang hast Du die Wahl: Stausee oder Berge. Natürlich entscheiden wir uns für beides, aber sieh selbst!

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  1. amira

    Freue mich jedesmal eure Erlebnisse zu lesen. Bin dann in Gedanken für 10 Minuten mit euch unterwegs, bevor mich die Realität wieder einholt. D A N K E
    So lässt sich das Fernweh aushalten ;-)
    Auf viele gute Geschichten und Erlebnisse freut sich
    Amira :*

  2. Bogdan

    „der ehemaligen Englischlehrerin einer meiner Chefs“ – echt?! Das finde ich wirklich toll! Ich lese eure Berichte sehr gern.

  3. Peter

    Lieber Fouad und (unbekannter Weise) Stefan,
    ich kann mich nur überschwänglich bedanken bei euch beiden.
    Habe eben die letzten 6 Reiseberichte nachgelesen und freue mich immer wieder an euren Beschreibungen von Land und vor allem Leuten.
    Ich vermute nicht, dass ich in diesem Leben noch an einen „eurer“ Plätze kommen werde, aber eines scheint mir sicher: Ich seid sehr gute Botschafter für unser Land und Ländle.
    Weiterhin schöne Erfahrungen wünsche ich euch.
    Peter (Renate ist musicalmäßig unterwegs, grüßt aber sicher ebenso begeistert).


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