Ein Abschied unter Palmen, ähhhh den Petronas Towers

DSC08977

Wow, wow, wow, Du warst vielleicht schon einmal in Kuala Lumpur, aber bist Du auch über den Landweg dort angereist? Stell Dir eine Straße vor, die stundenlang durch eine hügelige Landschaft führt, links und rechts der Straße größtenteils Felder und Berge. Natur pur! Dann türmen sich plötzlich zu deinen beiden Seiten riesige Felsen zu einem Canyon auf. Ganz begeistert verfolgst Du dieses Spektakel, bis sich auf einmal, total unerwartet, die Hauptstadt mit all Ihren Wolkenkratzern und Skybars vor Dir gen Himmel streckt. Ein unvergessliches Erlebnis in die Stadt einzureiten!

Kuala Lumpur oder hier finden wir nur die Petronas Towers sehenswert

Von Kuala Lumpur wissen wir nicht viel, außer, dass die Stadt die Petronas Towers beherbergt. Die beiden höchsten Zwillingstürme der Welt. Bisher hat uns Malaysia ausgesprochen gut gefallen, aber mit Kuala Lumpur werden wir nicht besonders warm. Wir haben das Gefühl, dass wir nur von Chinesen und Indern umgeben sind. Malaien oder malaysische Restaurants scheinen hier eine wirkliche Rarität zu sein, zumindest im Stadtzentrum. Genauso verhält es sich mit den Touristen, in Bangkok hast Du gesonderte Viertel, wo Du je nach Wunsch auf Deine Kosten kommst. Ganz im Unterschied zu Kuala Lumpur, hier treffen wir in den Restaurants und Bars hauptsächlich Expats. Mitunter vermutlich aus dem Grund, da sich die Drinks in der Hauptstadt kein Backpacker leisten kann.

Außer den Petronas Towers, die Du auf jeden Fall mindestens einmal auch bei Nacht besuchen solltest, um Dir die Licht-und Musikshow im Park anzuschauen, gilt als Highlight der Stadt ein Besuch der Batu Caves. Wie kann es auch anders sein handelt es sich bei den Höhlen um hinduistische Tempelanlage. Zu unserem Glück feiern die Hindus eines ihrer größten Feste, Thaipusam. Als wir bei den Batu Caves ankommen wird uns also so einiges geboten. Essensstände soweit das Auge reicht, Zeremonien, Tänze und natürlich Hunderte, wenn nicht sogar tausende Pilger, die sich das jährliche Ereignis nicht entgehen lassen möchten.

[su_slider source=“media: 3216,3217,3220,3215,3286,3285,3212,3213,3284,3231,3230,3234,3232,3233,3224,3225,3235,3226,3229,3227,3228″ limit=“100″ link=“image“ width=“960″ height=“680″ title=“no“ centered=“no“ autoplay=“0″]DSC07395[/su_slider]

Australien, yes or no?!?

Vielleicht fühlen wir uns in Kuala Lumpur auch nicht so wohl, weil seit geraumer Zeit eine der schwersten Entscheidungen, wenn nicht die schwerste Entscheidung der gesamten Reise in der Luft hängt: Nach 9 Monaten on the road fällt der Blick auf das Bankkonto nicht mehr ganz so leicht. Von dem anfänglich netten Polster ist nicht mehr allzu viel übrig. Aber alleine um das Geld geht es nicht, denn der Plan war ja ohnehin in Australien zu arbeiten. Die Frage ist eine andere: Will ich nach Australien und wenn ja, will ich mit dem Motorrad nach Australien? Keine Frage, wenn die finanziellen Mittel da wären, dann auf jeden Fall, also ist es doch wieder eine reine Geld Frage? Ja und nein! Rückblickend betrachtet war unsere Zeit bisher super, einmalig sogar, endlich etwas womit wir unsere zukünftigen Enkel definitiv beeindrucken können! Australien würde aber folgendes bedeuten: die Ansprüche für die nächsten 3-4 Monate auf ein Minimum zurückschrauben, vielleicht sogar etwas darunter und jeden Job annehmen, wirklich jeden, auch wenn das bedeutet in einer Mine oder auf einer Baustelle zu arbeiten!

Stefan und das Outback

Für Stefan ist die Antwort klar, er möchte definitiv Australien mitnehmen, jetzt wo wir schon so weit gekommen sind. So wie es aktuell aussieht wird er seine liebgewonnene Smetana vermutlich in Indonesien zurücklassen und sie nachholen, nachdem er in Australien das große Geld gescheffelt hat. Aber Australien lässt er sich nicht entgehen. Zugegeben, es ist ja auch mehr als verlockend mit dem eigenen Motorrad durch das Outback zu heizen. Aber lohnt sich dafür der Preis, damit meine ich nicht nur die Kosten, sondern auch die Zeit und die Strapazen, die Du investieren musst um deineReisekasse wieder aufzufüllen?

Fou und die Stimme der Vernunft

Für mich gestaltet sich die Frage etwas schwieriger und leider werde ich sie auch mit nein beantworten müssen. Aber was heißt schon leider? Wir hatten eine tolle Zeit, haben unvergessliche Abenteuer erlebt und großartige Erfahrungen gesammelt! Trotzdem, es fällt mir nicht leicht meinen Reisepartner alleine zurück zu lassen, auch deshalb habe ich bis zur letzten Sekunde hin und herüberlegt und die Entscheidung hinausgezögert. Im Moment habe ich einfach das Gefühl, das es OK ist nach knapp einem Jahr nach Hause zu fahren. So lange war ich noch nie von zu Hause weg. Und ehrlich gesagt fühle ich mich auch, bitte verzeih mir die Ausdrucksweise, zu alt für den Scheiß irgendwo in Australien Früchte zu pflücken und in einem 36 Bett Zimmer zu hausen. Wir sind soweit gefahren wie wir aus Deutschland auf dem Landweg eben konnten (bitte verzeih mir Singapur).

Australien läuft einem schließlich nicht weg, oder? Vielleicht ist es sogar mit einem Camper vor Ort einfacher und nicht ganz so öde, als mit dem Motorrad die riesigen Distanzen zu überbrücken und stur geradeaus zufahren. Vielleicht will ich mit diesen Gedanken auch nur mein Gewissen ein wenig beruhigen, es hilft aber alles nichts, die Entscheidung ist getroffen, die Würfel sind gefallen oder wie der Franzose zu sagen pflegt, rien ne va plus.

Du und HOW FAR CAN WE GO

Ob dies das Ende unseres Blogs zu bedeuten hat? – Noch lange nicht, so einfach wirst Du uns nicht los! Stefan wird nach Penang zurückfahren und sein Motorrad auf einen Bierfrachter nach Sumatra verladen, ja Du hast richtig gehört, ein Bierfrachter ist in Malaysia die Lieblingsoption unter Motorradoverlandern, um nach Indonesien zu kommen.

Ich hingegen lasse mein Motorrad bei der Biker Gang Zorgone im Clubhaus stehen und fliege vor nach Indonesien um mich in Bali mit Moni und Rudi zu treffen, die beiden kennst du schon aus Chiang Mai. Danach muss ich mich darum kümmern, wann und wie ich mein Motorrad wieder nach Deutschland bekomme (zurückfahren ist keine Option), aber jetzt genießen wir erstmal unseren letzten gemeinsamen Abend in der Skybar mit absolut unerschwinglichen Drinks und einem absolut schrecklichen Ausblick auf die Petronas Towers.

[su_slider source=“media: 3239,3221,3238,3236″ limit=“100″ link=“image“ width=“960″ height=“680″ title=“no“ centered=“no“ autoplay=“0″]DSC07395[/su_slider]