Tallinn und das Baltikum, oder: wie man auch im Regen Spass haben kann

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Nachdem wir uns aus Bialowieza losgerissen haben, ging unsere Reise weiter Richtung Baltikum. Ob und wie wir die Bedrohungen rund um den estnischen Ku-Klux-Klan und fehlendes Klo Papier gemeistert haben liest Du im Folgenden.
Die erste Station war Kaunas in Litauen. Wir hatten nicht viel Zeit eingeplant. Während unserer Anfahrt zeigte sich Kaunas von seiner industriellen, schroffen  Seite. Gepaart mit dem schlechtem Wetter, blieb die Vorfreude begrenzt. Zu Unrecht – ein kleiner Stadtbummel zeigte uns schnell die Vorzüge:
Eine lebendige Innenstadt und viele nette Bars und Restaurants. Wir haben uns selbstverständlich für die Bar mit aufgehängten Fahrrad entschlossen. Unser Abend in Kaunas wurde vom Vorentscheid zum Eurovision Song Contest begleidet. Solche Spannung herrscht bei uns höchstens während Fußball Länderspielen.
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Über Riga fuhren wir nach Pärnu in Estland. Die Straße dorthin ist eine Traumstraße: links und rechts Seen, ständig gehen kleine Wege ab zu Campingplätzen. Leider lud das Wetter nicht zum Campen ein. Auf dieser Straße hatten wir auch den ersten Kontakt zum Meer. Kaum zu glauben, dass unsere Mopeds uns schon von den Alpen bis hier her getragen haben. Die Zeit vergeht wie im Flug.
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In Pärnu übernachteten wir bei Couchsurfing Gastgeber Andres. Andres ist Museumsdirektor, aber nicht unbedingt ein klassischer. Er hatte auch gleich eine Überraschung für uns parat. In Pärnu war just zu unserer Ankunft Saisoneröffnung des örtlichen Motorradclubs. Pärnu hat 42.000 Einwohner und an diesem Tag konnte man meinen mindestens genau soviele Motorradfahrer. Abends wollten wir noch das angepriesene Rockkonzert besuchen. Scheinbar sollte dort eine, in ganz Estland, bekannte Band spielen. Vor Ort sahen wir allerdings zunächst einen dicken SUV mit dem Nummmernschildhalter „Hells Angels Moskau“ und der Konzertraum teilte sich die Straße mit dem Klubhaus des ortsansässigen Ku Klux Klan Estonia, samt Flagge und Überwachungskameras. So haben wir dann doch lieber den Rückzug angetreten.
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Unsere nächste Etappe endete in Tallinn, doch zuvor mussten wir uns von Tim verabschieden. Er trat nach unserer letzten gemeinsamen Mittagspause die Heimreise an. Der Ort für unser Abschiedsessen hätte nicht besser gewählt sein können. Haapsalu liegt an einer Bucht und hat einen wunderschönen Kursaal. Im Sommer ist es wohl ein Touristenmagnet – wir hatten Haapsalu für uns allein.
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In Tallinn übernachteten wir 3 Nächte in der WG von Silvia, Max und Jorge. Die 3 machen ein Erasmus Semester und waren so freundlich uns über Couchsurfing zu beherbergen. Der Freundeskreis war, wie die WG selbst, sehr international. Das barg auch Stoff für interessante Gespräche. Für einen griechische Student mag es surreal klingen: erst hast du einen Job – und dann kündigst du ihn wieder!
Wir hatten genug Zeit uns auszutoben und einen Einblick in Stadt und Leute zu bekommen. Außerdem tat uns eine kleinere Reiseunterbrechung ganz gut! So nahmen wir das Sightseeing Angebot wahr, bestiegen den Olaf Turm und genossen das Flanieren in den Mauern um die Altstadt. In Tallinn lässt es sich gut leben!
Die Nächte sind auch keineswegs langweilig. Starten kannst Du Deinen Abend im Must Puudel, einem empfehlenswerten Café. Weiter geht es ins Noku, einer Bar in der man nur mit Passwort reinkommt. Die Bar möchte den Touristen so gut es geht entgehen. Skurril wird es im Levkas, dem Ort ohne Rauchverbot & Heimat von etlichen betrunkenen Russen – mal etwas anderes. Feierwütige kommen im Red Emperor auf Ihre Kosten. Das Red Emperor ist ein Hostel mit eingebauter Bar – Party vorprogrammiert. Und fehlt zu Hause das Klopapier, so kann man es auch in Gastronomie-Größe „ausleihen“!
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Nach 3 Nächten verlassen wir Tallinn: schade, weil wir neue Freunde gefunden haben und uns sehr wohl gefühlt haben, doch auch voller Vorfreude auf die nächsten Abenteuer!